Hamburg - NRWplus

Über das Projekt

NRW ist im containerisierten Hinterlandverkehr des Hafen Hamburg das zweitwichtigste deutsche Bundesland nach Bayern. Gängige Quellen sprechen von einem Hinterlandtransportvolumen auf dieser Relation von circa 410.000 TEU bis 500.000 TEU im Jahr 2015.

Trotz der Entfernung von mehr als 200 Kilometern vom Hafen Hamburg zur Landesgrenze NRW (nahe Minden) und mehr als 300 Kilometern beispielsweise nach Dortmund, dominiert der Lkw-Verkehr im containerisierten Modal Split.

Dessen Anteil am gesamten Hinterlandverkehr Hamburg-NRW liegt bei ca.81,5 %, wohingegen die Bahn und das Binnenschiff zusammen rund 18,5 % vereinen. Hafen Hamburg Marketing e.V. (2016),Bundesverkehrswegeplan (2016), Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept des Landes Nordrhein-Westfalen (2016), ISL (2013).

 

Bei einer prozentualen Änderung des Modal Split hin zu Bahn und Binnenschiff können die straßenseitige Infrastruktur maßgeblich entlastet und die Emissionen entsprechend reduziert werden.

Zwar ist NRW traditionell eng mit den Seehäfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam (ZARA-Häfen) verbunden, aber auch die norddeutschen Seehäfen werden durch die nordrhein-westfälische Wirtschaft intensiv genutzt:

  • Die Dominanz der ZARA-Häfen gilt vor allem für die Rheinschiene.
  • In Teilen des Ruhrgebiets (zum Beispiel Dortmund als Schienenknoten) spielen die deutschen Seehäfen (insb. Hamburg) bereits heute eine wichtige Rolle.
  • Der nördliche und östliche Teil NRWs ist kaum noch auf die ZARA-Häfen ausgerichtet. Das Gebiet Ostwestfalen beispielsweise ist klar nach Norddeutschland orientiert. Hier ist insbesondere der Hafen Minden zu nennen.

Selbst für Standorte, die gut an die Rheinmündungshäfen angebunden sind, sind die deutschen Seehäfen wichtige Anbieter und Garanten für einen funktionsfähigen Seehafenwettbewerb. Der Wettbewerb zwischen den Seehäfen der gesamten Nordrange schafft damit gute Voraussetzungen für kostengünstige Verbindungen NRWs mit Handelspartnern in Übersee.

Hinzu kommen attraktive Spezialsegmente, z.B. Schwergut, in denen Hamburg eng mit NRW verbunden ist. So hat etwa IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG mit der „Rhein-Hamburg-Linie“ eine Schwergutverbindung zwischen NRW und dem für den Export von Projektladung wichtigen Hafen Hamburg in 2014 eingerichtet.

Aus den genannten Gründen wird im aktuellen NRW-Hafenkonzept eine engere Kooperation mit dem Hafen Hamburg empfohlen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes Hamburg-NRW plus kann eine weitere mögliche Verbesserung der Schienenanbindung diskutiert und eine gemeinsame Umsetzung angestrebt werden. Auch in den standortspezifischen Empfehlungen werden die Chancen für die NRW-Binnenhäfen durch eine engere Zusammenarbeit mit Hamburg herausgestellt. Laut NRW-Hafenkonzept etwa für den Dortmunder Hafen: „Die Kooperation der Landesregierung mit Hamburg bietet Potenzial.“

Die nachfolgenden Karten verdeutlichen, dass das existierende Verkehrsvolumen zwischen dem nördlichen und nordöstlichen NRW mit dem Hafen Hamburg vorwiegend per Lkw und nur in geringem Umfang per Bahn abgewickelt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entsprechend besteht in diesen Regionen Potenzial, Verkehre zu verlagern. Eine Erhöhung des Modal-Split-Anteils auf der Relation NRW-Hafen Hamburg zu Gunsten des Binnenschiffs und der Bahn erscheint aus infrastruktureller und ökologischer Sicht notwendig und ist realistisch.

Genau hier setzt Hamburg-NRW plus an.

GEOGRAFISCHE ABGRENZUNG

Das Projekt Hamburg-NRW plus konzentriert sich auf den multimodalen Transportkorridor zwischen der Metropolregion Hamburg, insbesondere dem Seehafen Hamburg, und Nord- sowie Nordost-NRW. Gleichwohl werden auch die übrigen Teile NRWs betrachtet.

 

ZIELE

Durch das gemeinsame Projektvorhaben „Hamburg-NRW plus“ soll der Anteil von Bahn und Binnenschiffstransporten im Hinterlandverkehr des Hafens Hamburg nach NRW nachhaltig gesteigert werden.

In Projektform sollen durch die beteiligten Partner gemeinschaftlich strukturelle Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der operativen Optimierung definiert werden.

Im Idealfall werden neue Angebote im kombinierten und/oder containerisierten Güterverkehr geschaffen sowie Standortvorteile und Effizienz der Wirtschaftsstandorte erhöht.

Durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll zudem hervorgehoben werden, dass die Partner sich gemeinschaftlich für die Verwirklichung der verkehrspolitischen Ziele des „Nationalen Hafenkonzeptes“ und des „Aktionsplans Güterverkehr und Logistik“ der Bundesregierung, des „EU-Weißbuch Verkehr“ (z.B. Effizienzsteigerungen und Verkehrsverlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsträger) sowie des NRW-Hafenkonzeptes einsetzen.